Wie ich die Geschichte der zwei Wölfe erfuhr

Vor langer Zeit, noch lange bevor Corona die Webseminare ermöglichte, war ich auf einem Seminar einer wunderbaren Amerikanerin. Ich weiss nicht mehr was das Thema war, noch wie sie geheissen hat. Ich weiss, dass es in Frankfurt war und ich mit dem Flieger hoch flog.
Wir sassen im Kreis und sie referierte davon, dass man achtsam sein darf, welche Gedanken gedacht wurden, welche Gedanken wertvoll für die Gesundheit und welche nicht einträglich waren. Sie veranschaulichte das ganze Thema mit der Geschichte der zwei Wölfen. Und diese Geschichte möchte ich dir zum Start vom 2025 erzählen. Sie wird in verschiedenen Verfassungen erzählt und im Internet gefunden. Welche Geschichte das Original ist, ist völlig egal. Die Aussage ist immer dieselbe und einfach wunderbar! Und ich möchte sie dir so erzählen, wie sie mir geblieben ist.
Und hier die Geschichte
Ein Lagerfeuer knisterte. Der Indianerhäuptling der Sippe sass mit seinem Enkel am Feuer. Beide schauten bedächtig in die Flammen. Keiner sagte ein Wort, beide genossen die Stille.
Da sagte der Indianerhäuptling:
"Mein Enkel, in meiner Brust tobt ein grosser, bedeutsamer Kampf. Es ist der Kampf der zwei Wölfe".
Sie sahen weiter stumm ins prasselnde Feuer. Der Enkel wusste, dass sein Grossvater weitersprach, wenn er bereit war. Er wartete geduldig.
"Sie kämpfen um die Herrschaft meiner Gefühle. Der eine ist freundlich, liebevoll, grosszügig, nachsichtig, offenherzig, geduldig, ehrlich, gerecht, hilfsbereit, höflich, humorvoll, authentisch, intuitiv und gütig".

Er schwieg abermals und sein Enkel wartete, er spürte, was sein Grossvater sagen wollte war sehr wichtig!
Sein Grossvater fuhr fort: "Der andere ist böse, neidig, gierig, scheinheilig, falsch, rachesüchtig, niederträchtig, agressiv, berechnend, destruktiv, erbarmungslos, grausam, falsch und frustriert".

Der Indianerjunge lauschte aufmerksam und wartet geduldig auf die Fortsetzung der Geschichte. Beide schauten in die Flammen. Als der alte Indianerhäuptling nichts mehr sagte, fragte er:
"Grossvater, es scheint eine bedeutsamer Kampf zu sein. Welcher der Wölfe gewinnt?"
Und der Grossvater sagte:
" Der den ich nähre".
Diese kleine Geschichte war eingebrannt in meine Erinnerung. Und immer dann, wenn es wichtig war, fiel sie mir ein. Sie erinnert mich immer wieder daran, dass ich die Wahl habe, welchen Wolf, welche Gedanken und Gefühle ich aufbauen und auffüttern möchte. In jedem Moment, in jeder Situation, in jeder Geschichte meines Lebens. Manchmal erkannte ich den Wolf erst, nachdem ich aus meinen Emotionen raus war und manchmal erwischte ich mich mitten drin, konnte inne halten und wählte neu! Das war herrlich! Mittlerweile wähle ich immer öfter bewusst im Jetzt, welchen der beiden Wölfe ich gerne gross und stark in mir drin haben möchte.
Erlaube auch du dir zu wählen. Zu wählen schenkt dir die Freiheit. Egal wie belastend die Situation ist, in der du steckst. Du darfst immer wählen, wie du dich dabei fühlen und denken möchtest. Wenn du in einer aufreibenden und emotionell anspruchsvollen Situation steckst, darfst du dich immer fragen: Will ich mich jetzt gerade so fühlen? Will ich jetzt gerade so denken? Wenn nein, wähle neu!
Viel Freude dabei! und einen wundervollen Start ins Jahr 2025!
Ich grüsse dich herzlichst, Gabriela